Michael Ruhl

Michael Ruhl mit Bundesagrarstaatssekretär Fuchtel beim Hessischen Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht e. V. (HVL) in Alsfeld: „Sachliche Debatte in der Agrarpolitik gefordert“

VOGELSBERGKREIS. Der CDU-Landtagskandidat Michael Ruhl besuchte gemeinsam mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Hans-Joachim Fuchtel MdB, sowie dem heimischen CDU-Landtagsabgeordneten Kurt Wiegel den Hessischen Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht e. V. an seinem Standort in Alsfeld. Neben einem Rundgang im Labor sprachen die Politiker auch mit Vertretern des Kreisbauernverbandes über die aktuelle Agrarpolitik.
Zeigten sich beeindruckt von der effizienten Arbeit bei der Milchleistungsprüfung: Vorstandsvorsitzender Horst Kaisinger, Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel, Michael Ruhl, Kreislandwirt Andreas Kornmann sowie Ulrich Kossmehl aus dem Labor
Der Vorstandsvorsitzende des HVL Horst Kaisinger erklärte, dass der rund 80 Mitarbeiter umfassende Verband verschiedene Dienstleistungen für rinder- und schweinehaltende Betriebe anbietet. Im Rahmen der Untersuchung der Anlieferungsmilch im Auftrag der Molkereien sei er auch in Sachen Verbraucherschutz tätig. In den Mitgliedsbetrieben des HVL wird elfmal je Kuh und Jahr ein Gesundheitscheck über Milchproben durchgeführt. Das hauseigene Labor untersuche dabei die Milch von rund 120.000 Kühen aus ganz Hessen, sodass rund 1,3 Millionen Untersuchungen jährlich geleistet werden. Die Landwirte erhalten durch diese Untersuchungen viele Daten zu ihren Tieren, die Aufschluss über den Gesundheitszustand sowie die Stoffwechselsituation geben. „Hiermit kann man dann auch die Robustheit der Tiere darstellen“, so Kaisinger. Die Mitgliedsbetriebe werden von rund 50 Mitarbeitern direkt vor Ort betreut und unterstützt. Die vom HVL betreuten Molkereien wiederum erhalten täglich Ergebnisse über die von den Landwirten abgelieferte Milch. Diese dienen als Grundlage für die Auszahlung des Milchpreises an die Landwirte sowie zur Qualitätssicherung im Rahmen der Lebensmittelsicherheit. Das 17 Mitarbeiter umfassende Labor arbeitet in zwei Schichten, um Untersuchungsergebnisse möglichst schnell mitzuteilen. Hier wurde die Anregung an den Staatssekretär herangetragen, dass die Kühe künftig mit elektronischen Ohrmarken gekennzeichnet werden. Das bisherige manuelle Ablesen der Ohrmarke bedeute einen großen Aufwand bei der Zuordnung der Milchproben zu dem jeweiligen Tier während des Melkens. Elektronische Ohrmarken, ähnlich wie es beim Schaf schon die Regel ist, könnten die Arbeit rund um die Kuh mit einem Scanner immens erleichtern. Zudem werde die Arbeitsgenauigkeit erhöht. Die elektronische Ohrmarke sei in anderen europäischen Ländern, wie in Dänemark, schon etabliert und auch für Deutschland wünschenswert, so Kaisinger. Auch im Labor könne man dann schneller und noch sicherer arbeiten und deshalb von der elektronischen Tierkennzeichnung profitieren. Staatssekretär Fuchtel stellte hier heraus, dass dem landwirtschaftlichen Sektor ein hohes Digitalisierungs- und Innovationspotential zugesprochen werde. „Solche Anregungen stoßen bei mir immer auf ein offenes Ohr“, so der Staatssekretär aus dem Schwarzwald. Insgesamt, und dabei waren sich alle Teilnehmer in der anschließenden Gesprächsrunde einig, werde der Beruf des Landwirts oftmals falsch verstanden. Hier forderte Michael Ruhl, dass wieder eine sachlichere Debatte, ohne ideologische Scheuklappen, insbesondere in der Agrarpolitik stattfinden müsse. Man dürfe hier die ökologische und konventionelle Landwirtschaft nicht gegeneinander ausspielen und müsse beiden Seiten zuhören. Zudem zeigten sich Ruhl und Wiegel erfreut über den kürzlich gefundenen Kompromiss in Berlin, einen zweijährigen Aufschub bei der betäubungslosen Kastration von Ferkeln zu gewähren.