VOGELSBERGKREIS/LAUBACH. Vor zwei Jahren, am 28. Oktober 2018, wurde der damals 34jährige Michael Ruhl aus Herbstein für die CDU in den Hessischen Landtag gewählt. Heute zieht der Wahlkreisabgeordnete für den Vogelsbergkreis und die Stadt Laubach (Kreis Gießen) eine Bilanz seiner Aktivitäten und des Erlebten im Wiesbadener Landesparlament und in seinem Wahlkreis. „Ich bin vor zwei Jahren gleich ganz gut in Wiesbaden angekommen und habe viele Kontakte knüpfen können“, sagt der vormalige Bundesbankbeamte.
Er habe im Vogelsbergkreis die Nachfolge von Kurt Wiegel, der fast 16 Jahre im Hessischen Landtag und viele Jahre hochrangiger Vertreter der Landwirtschaft war, angetreten, ruft der verheiratete Vater eines Sohnes in Erinnerung. In Laubach ist er nun Wahlkreisabgeordneter mit dem Vorgänger Volker Bouffier, dem hessischen Ministerpräsidenten. Seine politische Arbeit in Wiesbaden werde von seiner Prägung als Vertreter des ländlichen Raumes einerseits und seiner vormaligen finanzpolitischen Tätigkeit in Frankfurt andererseits geleitet. Mittlerweile habe er mehr als ein halbes Dutzend Redebeiträge im Hessischen Landtag absolviert, zählt Ruhl zusammen. Schwerpunkte der Parlamentsreden mit Live-Übertagung im Hessischen Rundfunk und Aufnahme in die Mediathek waren entsprechen die Wald- und Forstpolitik des Landes, die Auswirkungen einer Finanztransaktionssteuer des Bundes für Hessen oder aktuell der Bau der mittelhessischen Bundesautobahn A 49. Ruhl gehört in Wiesbaden dem Haushaltsausschuss sowie dem Umweltausschuss des Landtags an. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt ist der Petitionsausschuss, in dem Bürgereingaben behandelt werden. War es bis zum Beginn der Corona-Krise noch gut möglich, bei Festen, Besuchen und offiziellen Terminen mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, so fehlt ihm dies im Moment. „Im Wahlkreis kommt es immer mal vor, dass mich einer nicht kennt – noch nicht kennt“, sagt der Diplom-Wirtschaftsingenieur schmunzelnd. Schließlich gilt sein Wahlkreis als der flächenmäßig größte in Hessen. Neben vielen schönen Erfahrungen habe er in seiner Zeit als Abgeordneter aber auch bittere Stunden erlebt, wie die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke, den Tod von Finanzminister Dr. Thomas Schäfer und der schlimme Anschlag von Hanau. Im Moment seien Fragen der Landwirtschaft und natürlich die Bewältigung der Corona-Krise größte Herausforderungen, betont Ruhl, der noch für weitere drei Jahre den Wahlkreis im Hessischen Landtag vertreten wird.